Sonne haben wir ja genug bei uns in Msumarini/Kenia. In der Sommerzeit kann es dort über 40 Grad heiss werden.
So nutzen wir die Sonne als optimale Energiequelle für unsere Solarkocher, Solarpanels und Trocknungsgestelle und können damit auch gleichzeitig die Umwelt schonen, da dies alles kein Brennholz braucht.
Unser Selbsthilfeprojekt Msumarini erhielt durch das Solarprojekt: "Kochen mit der Sonne in Europa und Afrika" an der Realschule Weil am Rhein /Deutschland den Bausatz eines Parabolspiegels sowie eines Solarkochers aus Holz. Diese wurden von 3 Schülern aus Weil am Rhein mit unseren Dorfmitgliedern in Msumarini zusammengebaut.
Die Solarkocher können prima als Herd oder Backofen verwendet werden, da sie eine Temperatur bis zu 180 Grad erreichen. Nichts kann anbrennen, verkochen oder überlaufen....sogar Seidenstoffe haben wir darin problemlos gefärbt.
Die Solarkocher müssen immer der Sonne nach ausgerichtet sein, damit sich die Sonnenstrahlen durch die Glasscheibe *bündeln* und in Wärme umwandeln können. Jedes Öffnen bedeutet damit auch Wärmeverlust.
Nach einigen Testphasen im Kochen und Backen nutzen wir die Solarkocher nun auch zum Backen für unsere Frauengruppen.
Frühmorgens werden die Solarkocher zum *Aufheizen* bereitgestellt und die Kuchen/Brötchenteige vorbereitet. Meist gibt es Hefekuchen in vielen Variationen, als Bären, kleine Brötchen, in Zopfform, als Gugelhupf mit bunten Streuseln...die Frauen sind da sehr ideenreich.
Die Kuchen erhalten ihre schöne goldgelbe Farbe durch *Egg-Yellow*, (Lebensmittelfarbe), können aber auch mit *Strawberry-flavour* in rot oder *Chocolate* in braun eingefärbt werden.
Gegen 11.30h werden die Kuchen dann bei 2-3 Stunden Backdauer im Solarkocher gebacken.
Nach dem Auskühlen werden sie in mundgerechte Stücke geschnitten, in Vorratsdosen verteilt
und in den verschiedenen Schulen in Msumarini als Pausenbrot verkauft.
Mangokuchen mit Streusel und die kleinen bunten Brötchen, sogar in der Farbe türkis erhältlich, sind der absolute Hit.
Der Parabolspiegel dient lediglich als Modell. Er wird von den Menschen dort nicht angenommen, da er ihnen zu *futuristisch*, magisch oder einfach nur unheimlich ist.
Der Bau und Vertrieb von Solarkochern ist ein Bestandteil unseres Selbsthilfeprojekt, das wir langsam ausbauen und mit einem Leasingverfahren beim Kauf der Solarkocher unterstützen.
Neben unseren Solarkochern und Solardörrern bieten wir dort auch Solar-Lampen und Aufladegeräte, Kabel und Stecker und sonstiges Elektromaterial an.
Auch wenn die Solarenergie die Zukunft für viele Menschen dort ist, hat nicht jeder die finanziellen Mittel, sich ein eigenes Solarsystem zuzulegen.
Um dem entgegenzuwirken, möchten wir mobilen, solaren Strom anbieten. Dafür wollen wir Solarstrom produzieren.
Die Dorfbewohner können bei uns dann wiederaufladbare Akkus/Batterien kostengünstig erwerben und nach der Entladung diese gegen ein geringes Entgelt wieder aufladen lassen.
Damit unterstützen wir zusätzlich das soziale Leben, vermeiden offenes Feuer als Lichtquelle und ermöglichen Kinder und Jugendlichen auch abends noch zu lernen.
Solarkocher-Workshop
Ende September 2013 hat Herr Liebeck von ULOG-Solarfood Freiburg einen Solarkocher-Workshop in Msumarini durchgeführt. Die Initiative und das Sponsoring dazu erfolgte durch die ZONTA-Gruppe Bad Säckingen.
Es wurden dort mehrere Solarkocher aus Holz sowie ein Tunneltrockner für Obst und Gemüse mit unseren ansässigen Schreinern gefertigt.
Ausserdem fand ein Schaukochen/Backen mit den neuen Solarkochern sowie das Dörren von Obst und Gemüse in Msumarini statt.
Durch den Workshop in Msumarini konnte die Nutzung der SolarEnergie den Dorfbewohnern anschaulich nahegebracht werden. Auch die Schreiner konnten ihr Wissen im Bau der Solarkocher vertiefen.
Dank der Unterstützung von So.lar e.V. Lörrach konnten 4 kleinere Solarkocher gebaut werden,
welche wir Schulen und Jugendgruppen zum Testen und Experimentieren für einen Zeitraum von 2 Monaten zur Verfügung stellen.
So.lar e.V. unterstützte uns auch in der Ausbildung von Jugendlichen, die sich für die Solarenergie und Umwelt interessieren. So konnten Japhet und Baraka beide einen Workshop bei Otepic in Nairobi besuchen.
Sie wurden dort in einem 1-wöchigen Lehrgang im Umgang mit Solarenergie, Biogas und Pemakultur geschult.
Jahphet und Baraka konnten damit ihr Wissen in Msumarini entsprechend umsetzen und weitergeben.
Solartrockner für Obst, Gemüse und Nüsse
Viele unserer Früchte wie Mangos, Papayas, Bananen, Ananas sowie Cashewnuts und Erdnüsse lassen sich ideal auf Holzgestellen dörren. Zum Dörren wird dann alles geschält, dünn geschnitten und auf feinmaschig bespannten Holzgestellen der Sonne ausgesetzt.
Der Trocknungsprozess dauert ca. 2 Tage, je nach Jahreszeit und Wetterlage.
Die Dörrfrüchte sind somit naturgetrocknet, weder geschwefelt noch anderweitig behandelt und sind ein idealer Snack für zwischendurch, der über die Frauengruppen an den Schulen verkauft wird.
Solarpanels
Momentan ist nur der Dorfkern von Msumarini mit Strom versorgt. Jede weitere Stromverlegung zu anderen Hütten wird vom Stromversorger *Kenyan Power* nach den erforderlichen gesetzten *Poles* (Holzleitungsmasten) berechnet. Das ist sehr teuer und für viele Dorfbewohner damit unerschwinglich.
2008 hat uns die Firma SOLARART aus Gerlachsheim 20 Solarpanels mit Spannungswandler gestiftet.
Ein Solarpanel ist ausreichend für eine Lichtquelle, ein Radio und zum Aufladen eines Handys.
Die Solarpanels wurden an Interessierte im Leasing-Verfahren weitergegeben und gingen nach Ablauf des Leasingsverfahren an die Nutzer über.