Mit unserem Permakultur-Projekt geben wir den Menschen ein neues Werkzeug in die Hand, um sich eigenständig auf kleinstem Raum mit frischem Obst und Gemüse das ganze Jahr selbst zu versorgen. So verbinden wir den Zugang zu besseren Lebensgrundlagen mit nachhaltigem Natur-und Umweltschutz zu einer Einheit.
Um all den negativen Auswirkungen und Tatsachen in der Landwirtschaft und Umwelt entgegen zu wirken, haben wir uns mit der Permakulturschule Christoff Schneider aus Österreich professionelle Hilfe geholt. Sie ist für ihre weltweiten Permakultur Einsätze und
Kompostanlagen bekannt ist.
Der 2-wöchige Permakultur-Workshop mit Kompostierung wurde von Stephan Kasten geleitet und durchgeführt.
Mit seiner beherzten und einfachen Art hat er hier einen bleibenden Eindruck hinterlassen.
Er hat sich auf die Lebensweise und die Einfachheit der Menschen voll und ganz eingelassen und das hat sich sehr positiv ausgewirkt. Insgesamt hatten wir 18
Kursteilnehmer, überwiegend Frauen. Auch unser Village Elder (vergleichbar mit Bürgermeister) war während des gesamten Kurses anwesend und das spricht für sich.
Da viele hier nur gebrochen oder kaum Englisch sprechen, waren wir froh, das Stephan von James Kagwe aus Nairobi für 7 Tage unterstützt wurde.
James ist Kenianer und hat ebenfalls ein Permacultur-Diplom. Er lebt Permakultur und Waste Management (Abfall-Vermeidung) mit Leib und Seele. Er konnte mit seiner
Begeisterung viele Beispiele und Erfahrungen in der Landessprache Suaheli noch verständlicher nahebringen und so war es für viele einfacher, das gesagte in die Tat umzusetzen. Ein Übersetzer ohne
Hintergrundwissen hätte das nicht geschafft.
Stephan hat die Theoriestunden komprimiert und viel praxisnahes Wissen eingesetzt.
Dies umfasste die Permakultur im Gesamten an bereits vorhandenen Beispielen wie der Kompostierung, das Anlegen von Bananen-Circles, Optimierung der Gartenbeete,
Mulchen, Frassschutz, Wasserrinnen legen, Bewässerung im allgemeinen und noch vieles mehr.
Er ist nun als Green Jesus in Msumarini bekannt....☺
James brachte auch noch Würmer aus Naivasha mit und so konnten wir gemeinsam unserer eigene Wurmfarm anlegen.
Zusammen mit James erklärte Stephan den Teilnehmern auch, dass Obst und Gemüse nur auf sauberem Grund wachsen können und wie wichtig es ist, Müll überhaupt erst
nicht entstehen zu lassen.
Dabei wurde das Grundfundament für ein kleines, rundes TakaTaka-Haus aus nicht recyclebarem Material angelegt. Es war sehr abwechslungsreich für alle und mit vielen
neuen Erkenntnissen verbunden.
Mit einem gemeinsam gekochten Essen, leckerem Kuchen und der Vergabe eines Zertfikates an jeden Teilnehmer haben wir den den Kurs
abgeschlossen.
Alle Teilnehmer waren happy, zufrieden und voller Stolz......auch wir.
Mit der Hilfe von Stephan konnten wir den ersten Grundstein zur Permakultur legen.
Jetzt braucht es Geduld, Zeit und Zuversicht diesen Weg auszubauen.
Durch meine langjährige Erfahrung sind solche Neuerungen immer mit viel Skepsis, Bedenken, Zweifel und teils Unverständnis verbunden und muss daher ständig
wiederholt werden, damit es sich im Bewusstsein der Menschen hier festsetzt. In Kenia braucht alles noch viel, viel länger.
James hat sich daher angeboten, uns alle 2-3 Monate in Msumarini besuchen, um zu sehen, wie das Gelernte umgesetzt wird. Wir wollen vor allem, dass die praktische
Umsetzung vertieft wird.
Das ist keine leichte Aufgabe, da viele der Kursteilnehmer noch jung sind und auch noch andere Dinge im Kopf haben. Das braucht alles seine Zeit und Geduld..... das
Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht (afrikanisches Sprichwort)
Wir sind wie immer zuversichtlich und planen bereits für das nächste Jahr weiter Permakultur-Workshop-Aktionen.
Um den Schulkindern in den langen Weihnachtsferien etwas Abwechslung zu bieten, haben wir zusammen mit Stephan einen kleinen Schulgarten angelegt. Sie durften hacken, mulchen, einsäen und vorgezogene Kürbisse setzen.
Alle haben tatkräftig mitgeholfen und wenn sie im Januar in die Schule kommen, können sie schon die ersten Erfolge sehen. Zur Belohnung gab es Melone, feine Kuchen
und Kekse und dazu Bonbons und Lutscher.
Auch beim Beach-cleaning Day waren sie mit Begeisterung dabei.
Stephan gab dann eine extra Unterrichtsstunde, um den gefundenen Müll in Recycling, Upcycling und nicht verwertbar zu sortieren.
Mit solchen Aktiven und tatkräftigen Aktionen kann man den Schulkindern das Verantwortungsbewusstsein für Natur und Umwelt noch viel besser nahebringen.
Die Beach Cleaning Days werden 2x im Monat von den Schulkindern verschiedener Schulen durchgeführt.