Permakulturanbau in Msumarini/Kenia
Die Felder werden brandgerodet, immer mehr mit genmanipuliertem Saatgut bepflanzt und giftigem Spritzmittel und Dünger behandelt.
Die Küstenwälder sowie Mangrovengebiete fallen dem illegalem Holzhandel, industriellen Grossprojekten, dem Bevölkerungswachstum und der Urbanisierung zum Opfer. Bodenerosion, Versteppung, reflektierende Hitze und Verknappung der Wasserresourcen sind die Folge.
So verschwinden immer mehr notwendige Ökosysteme, die zum Erhalt einer intakten Natur und des Klimas beitragen.
Für die kenianische Bevölkerung selbst bedeuten diese Auswirkungen weitere Hungersnöte, Verlust des Lebensunterhalts und noch grössere Armut.
Für November 2023 sind wir nun in der Planung und Realisierung eines Permakultur-Workshop in Msumarini.
Er wird von der Organisation Permakulturschule Christoff Schneider in Österreich durchgeführt, die für ihre weltweiten Permakultur Einsätze und Kompostanlagen bekannt ist.
Damit können wir unsere Felder und die Felder der Dorfbewohner gezielt mit Permakultur bewirtschaften, *essbare* Wälder anpflanzen und die Aufforstung fortführen. So werden neue und nachhaltige Ökösyteme geschaffen, die sich poitiv auf Natur, Klima Mensch und Tier auswirken.
Für alle, die uns dabei gezielt unterstützen wollen gibt es auf der Plattform:
ein Crowdfunding zur Finanzierung und Stabilisierung des Workshops.
Gerne kann auch über unser Spendenkonto von MoyoWangu Kenya e.V. gespendet werdet.
Ein herzliches ASANTE SANA an alle, die uns dabei unterstützen.
Mais ist das Hauptnahrungsmittel in Kenia.
Er wird zu Maismehl verarbeitet und dient als Grundlage für den Maisbrei *Ugali*.
Durch die klimatischen Verhältnisse und Schädlingsbefalll ist meist nur noch 1 Maisernte im Jahr erreichbar.
Der Mais wird in Monokulturen angebaut und laugt dadurch die Ackerböden aus.
Düngemittel, die bei uns nicht mehr zugelassen sind und genmanipuliertes Saatgut kommen immer mehr zum Einsatz und versprechen den Bauern reiche
Ernten.
Um eine besser Bodenfruchtbakeit zu erzielen, werden bei uns verschiedene Gemüsearten in Wechselfolge angebaut. Dazu zählt Michicha, eine Spinatart, die alle 2 Wochen geerntet werden kann.
Neben Tomaten werden auch Okraschoten und neuerdings Kürbisse angebaut. Gedüngt wird mit eigenen Kompost, der mit getrocknetem Kuhdung vermischt ist. Die Felder werden täglich gejätet und bewässert.
Unsere Bananen gedeihen prächtig und sind eine vitaminreiche Ergänzung für unseren Lebensmittelshop.
Die Corona Krise hat wieder einmal mehr gezeigt, wie wichtig es ist, die Eigenversorgung und die Eigenverantwortung der Menschen dort zu fördern und zu stärken. Es
ist der einzige Weg, sich selbst aus der ewigen Spirale aus Hunger und Armut zu befreien.
Deshalb liegen unsere Prioritäten weiterhin und verstärkt auf einer nachhaltigen Lebensmittelversorgung im Dorf.
Hunger und Armut sind weiterhin das zentrale Thema für uns, da das Arbeitsmarkt-Angebot sehr gering ist, es kaum Ausbildungspätze gibt und eine gute Lebenmittelversorgung nicht gewährleistet ist.
Unsere Ackeranbauflächen wurden erweitert und neben Gemüse wie Tomaten, Kürbissen, Spinat, Auberginen, Okraschoten etc. bauen wir nun auch Rosmarin und andere afrikanische Heilkräuter an.
Inzwischen versorgt unsere eigene kleine Lieferkette umliegende Shops mit unseren eigenen Produkten. Dazu gehören auch Hühner und Fisch.
Das ersetzt lange Anfahrtswege zu den Grossmärkten und garantiert immer ein frisches und regionales Angebot.
Unser neuestes Projekt ist die Pilzzucht.
Pilze wie Champignon, Shiitake und Austernpilz sind reich an Eiweiss, Spurenelementen und Ballasstoffen.
Da sich viele weder Huhn noch Fleisch leisten können sind die Pilze ein guter Ersatz dafür. Sie liefern wichtige Nährstoffe, machen satt und erweitern den kargen Speiseplan.
Das Lehmhaus für die Pilzzucht ist bereits fertiggestellt.
Um die Pilze erfolgreich anbauen zu können, muss dort immer ein feuchtwarmes Klima herrschen. Nun warten wir noch auf die Lieferung der Pilzkultur, um bald starten zu können.
Mit all diesen Aktivitäten schaffen wir zusätzliche Arbeitsplätze, erweitern das Nahrungsangebot und stabilisieren gleichzeitig eine gute Lebenmittelversorgung.
Unsere organischen Abfälle von Obst, Gemüse, Mais etc. werden in unserem Komposter gesammelt und mit Laub, Gartenschnitt und Erde vermischt. Beschleunigt durch das tropische Klima verwandeln sich die natürlichen Abfälle in kurzer Zeit zu nährstoffreichem Öko-Dünger.
In Pflanzsäcken, angereichert mit der guten Komposterde, ziehen wir unser Gemüse wie Tomaten, Okraschoten, Zucchini , Kürbisse etc. vor und pflanzen sie als Setzlinge dann in unsere Gemüsefelder
Der restliche Kompost wird auf die Felder ausgebracht.
Gerne möchten wir den Gedanken für eine bessere Umwelt und das soziale Engagement der kenianischen Nobelpreisträgerin Wangari Maathai weiterführen.
Sie ist Gründerin der "Green Belt"-Bewegung in Afrika, engagierte sich dort für die Erneuerung der Wälder in Afrika und ist als Widerstandskämpferin für Gerechtigkeit, Frieden und Erhaltung der Natur weltweit bekannt.
Mrs. Maathai hat mit Hilfe ihrer Frauenprojekte viele Baumschulen gegründet und Millionen von Bäume im Kampf gegen Bodenerosion, Brandrodung und Abholzung zur Aufforstung gepflanzt.
Sie wird auch Mama Miti - Mutter der Bäume genannt.
Am 25. September 2011 ist Wangari Maathai im Kreis ihrer Familie an ihrer Krebskrankheit
gestorben.
In unserem Garten haben wir neben Baum-und Strauchsetzlingen auch Baumarten wie Cashewnut, Tamarinde und Arobaini.
Der Arobaini Baum ist mit dem Chinarindenbaum = Neembaum verwandt und wird bei Malaria-Erkrankungen, zur Körperpflege und Mundhygiene, als Insektenschutzmittel und in der Landwirtschaft gegen schädliche Insekten und Ungeziefer sowie als Dünger eingesetzt.
Sobald die Setzlinge entsprechend gross und stark sind, werden sie in Msumarini und Umgebung ausgepflanzt.
Für jedes unserer über 100 Schulkinder haben wir einen Baum/ Strauch gepflanzt.
Sie stehen als Sinnbild für unsere Verbundenheit mit der Natur, gedeihen und wachsen gemeinsam mit unseren Kindern und tragen Früchte...jedes auf seine Art.