MSUMARINI/KENYA AKTUELL

Hier einige Informationen zur aktuellen Lage in Msumarini/Kenya:

 

Nach 3 langen Jahren Abwesenheit war ich im November dieses Jahres wieder in Msumarini.

Wie würde die gesamte Reise verlaufen? Was würde mich dort alles erwarten?

Es war schon aufregend bzw. belastend, bis ich alles für die Reise organisiert hatte.

Bei der Einreise wurde lediglich der Impfpass/PCR-Test mit den Angaben im Pass verglichen, dann ging es zur Immigration. Trotz elektronischem Visa ging es nicht schneller und man musste wie immer lange warten.

Als neue Regelung wird das Gepäck jetzt nach Ankunft nochmals gescannt und so wurde ich gleich mit all meinen Koffern am Zoll herausgewunken.

Bei jeder Unterwäsche, jedem Schuh etc. kam die Frage ....das ist doch sicher ein Geschenk. Es war ein Hin und Her. Nach dem Besuch des Zoll-Séparées konnte ich dann gehen.

 

In Msumarini selbst wurde ich herzlichst mit Gesang, Blumen und Freudentränen empfangen. Es war für uns alle ein sehr bewegender Moment und hat uns alle sehr berührt.

Mit meinem Team vorort haben wir dann gemeinsam eine Bestandsaufnahme durchgeführt.

Ich war angenehm überrascht, da sich alles mit den Berichten aus Msumarini aus den vergangenen Jahren gedeckt hatte. Das war sehr beruhigend für mich und hat mir gezeigt, dass das stetige Heranführen auf ein selbstständiges Handeln der richtige Weg ist und seine Früchte zeigt.

 

In all den Krisenjahren war und ist die Lebensmittelversorgung der Menschen in Msumarini unsere oberste Priorität.

Vielen fehlt es an Arbeit, damit sie ihre Familien ernähren können.

Inzwischen kommen immer Menschen aus dem Hochland und dem Westen Kenias an die Küste mit der Hoffnung, hier Arbeit und Auskommen zu finden.

Seit Beginn des Ukraine-Krieges unterstützen wir zusätzlich unsere Schulkinder und Mitarbeiter mit 2 Essen pro Tag, denn mit Hunger lässt sich schlecht lernen und arbeiten.

Grössere Renovierungen, Umbauten sowie Neustrukturierungen der verschiedenen Projekte mussten deshalb hinten anstehen.

So haben wir beschlossen, uns gezielt jedes Projekt einzeln vorzunehmen, um es auf Umsetzung, Rentabilität und Weiterführung zu prüfen.

 

Unser Lebensmittelladen ist für viele Dorfbewohner eine wichtige Anlaufstelle. Dort bekommen sie neben frischem Gemüse und Obst auch alles für den täglichen Bedarf.

Miriam betreut sein Jahren den Laden und hat mit ihrer freundlichen und umsichtigen Art sich eine gute Stammkundschaft geschaffen.

Nach all den Jahren war es zwingend notwendig, das Dach zu reparieren und den von Termiten befallenen Tresen zu erneuern. Um auch das Angebot zu erweitern, haben wir dafür eine Wand zum nicht rentablen Friseurladen durchbrochen. Das schafft zusätzlichen Raum auch für mehr Non-Food Artikel.

Dafür waren Miriam und ich mehrmals in Mombasa, um Kangas, Pareros, Unterwäsche, Kosmetikprodukte, Accessoires etc. einzukaufen.

Miriam hatte ihre Freude daran und ist schon ganz gespannt auf die kommende Neu-Eröffnung. Sie wird den Laden künftig in Eigenverantwortung führen.

 

Der Fishshop wurde mit seiner Tiefkühltruhe in den Lebensmittelladen mitintegriert und dient nun als Lagerraum.

 

Als 2. Projekt wurde unsere Schneiderei renoviert.

Einige Wellbleche für das Dach mussten ersetzt werden, der Laden wurde neu gestrichen, der Boden mit Bruch-Fliesen verlegt und neue Regale wurden angebracht. Die Schneiderei wurde mit bunten Stoffen, neuem Nähmaterial, einer Tret-Nähmaschine sowie einer elektrischen Nähmaschine ergänzt.

Da sich unser bisherige Schneiderin anderweitig orientiert hatte, hatten wir die Stelle neu ausgeschrieben.

Es gab viele Anfragen und Bewerbungen. Unter anderem ein Schneider, der bei EPIZED, einer grossen Bekleidungsfirma in Kenia, im Akkord gearbeitet und nach seinen Aussagen sogar Kleider desingt hatte.

Beim Nähtest stellte sich dann heraus, dass er für eine simple Tasche und einen einfachen Kaftan den ganzen Tag brauchte und dabei 2 unserer Nähmaschinen den Garaus machte.

Dank Internet und gutem Kontakt zu meinem Nähmaschinenhändler in Lörrach konnten wir sie wieder in Gang bringen.

Mit Sylvia haben wir nun eine engagierte Schneiderin gefunden. Sie ist offen für neue Ideen und brachte gleich auch ihre bisherigen Kunden mit. Auch sie wird die Schneiderei in Eigenregie weiterführen.

 

Das schon sich lange im Bau befindliche neue Gästehaus wurde fertiggestellt und mit einer Küchenzeile, Vorhängen, Bett, Kühlschrank und Garderobe ausgestattet. Wir freuen uns, dass wir für Weihnachten und Neujahr schon die ersten Gäste begrüssen dürfen.

Durch all die Umbau- und Renovierungsarbeiten kamen Schreiner, Handwerker, Elektriker, Maler und Bauarbeiter wieder voll zum Einsatz und konnten sich für längere Zeit ihren Lebensunterhalt sichern. Das stärkt gleichzeitig das Selbstvertrauen und gibt Hoffnung und Zuversicht für alle.

 

Die neu gewählte kenianische Regierung unter William Ruto ist auch schon eifrig dabei, neue Gesetze zu entwerfen und neue Regelungen festzulegen.

So kostet inzwischen eine Lizenz für eine Schneiderei 22.000Ksh (ca. 200 Euro) anstatt 8500 ksh. Auch bei anderen Kleinstunternehmen wurden die Lizenzen drastisch erhöht.

Zuschüsse für arme Familien, die ihre Kinder auf eine höhere Schule schicken, wurden ganz gestrichen.

 

Wie sollen sich da bei stetig steigenden Lebensmittelpreisen die kenianischen Menschen selbst aus der ewigen Spirale von Hunger und Armut befreien? Dafür setzen wir uns mit unseren vielseitigen Projekten ein.

 

Bitte beachten Sie die aktuellen Reise und Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes für Kenya

 

 

VISAGEBÜHREN

Aufgrund der Corona-Krise kann man nur noch mit dem Elektronischen Visa in Kenia einreisen.

 

Es kann bei der kenianischen Botschaft in Berlin beantragt werden.

http://www.kenyaembassyberlin.de

 

 

PLASTIKTÜTEN-VERBOT

Seit 2019 hat die kenianische Regierung ein totales Verbot für Plastiktüten erlassen.

Plastiktüten dürfen daher auch nicht mehr ins Land eingeführt werden.

 

Ebola

Der Ausbruch von Ebola konzentriert sich auf die Länder Sierra Leone, Guinea und Liberia.

Seit Mitte August 2014 hat Kenya Airways sämtliche Flüge in diese Länder eingestellt.

Einreisende wurden bisher auf den internationalen Flughäfen Kenias immer auf Ebola *untersucht*.

Sie wurden von einem Gesundheitsofficer mit einem Scanner gecheckt und ein spezielles Formular über Krankheitssymptome musste ausgefüllt werden. Seit November 2015 ist das nicht mehr nötig.

 

 

Alkoholverbot

Im Jahr 2010 hat die kenianische Regierung ein Gesetz zum Ausschank von alkoholischen Getränken erlassen

Es wurde darin festgelegt, das Alkohol nur in der Zeit von 17-23 Uhr ausgeschenkt und konsumiert werden darf. Bei Missachtung des Gesetzes hat der Konsument eine hohe Strafe zu bezahlen und auch der Besitzer des Restaurants etc. wird erheblich belangt.

Das Gesetz wurde zwar in der Weihnachtszeit vorübergehend ausser Kraft gesetzt, jedoch ist es seit Januar 2011 wieder aktuell. Es ist meist von der Willkür der Ordnungsbeamten abhängig.

 

Essen in Kenia

Hühnerfleisch ist in Kenia ein günstige Alternative zu Ziegenfleisch oder dem teueren Rindfleisch.

Es wird in vielen Restaurants in verschiedenen Variationen angeboten...mal gekocht, gegrillt, als Curry oder einfach nur gebraten.

Huhn heisst auf Swahili: Kuku. Mann kann Kuku nuzu, also ein halbes Huhn, als Quarter oder gleich im ganzen bestellen.

 

Ugali ist der traditionelle Maisbrei, der meist mit Bohnen, Gemüse, Huhn oder Fisch gegessen wird.

Er ist stichfest und wird mit den Fingern etwas geknetet, bevor man ihn in die jeweiligen Beigaben taucht und dann isst.

 

Fisch wird meist gegrillt oder gekocht angeboten. Ab und an trifft man auch Fischer am Strand, die ihren *Catch of the day* anbieten. Oktopuss ist auch sehr beliebt, getrocknete Sardinenfische oder Trockenfisch ergänzen das oft einfache Mahl.

 

Obst und Gemüse erhält man überall an den kleinen StrassenVerkaufständen.

Bitte das Obst und Gemüse immer geschält verzehren.

 

Wasser bitte immer im abgekochten Zustand anwenden. Beim Kauf von abgepackten Wasser auf die verschlossene Original-Versiegelung achten.

 

Um Magen/Darmverstimmungen zu vermeiden, sollte man alles frittierte Speisen sowie kalte Getränke meiden.

Bei länger anhaltendem Unwohlsein bitte immer einen Arzt aufsuchen.

 

In den Abendstunden helfen hautbedeckende Kleidung und insektenabweisende Mittel gegen Moskitos und andere Insekten.

 

Impfungen in Kenia

 

http://www.tropenmedizin.de/vorsorge.htm

 

Kenianische Regierung

Im August 2021 wurde William Ruto  als Nachfolger von Uhuru Kenyatta zum Präsidenten von Kenya gewählt.

Der bisherige Präsident Kenyatta hinterlässt einen total überschuldeten Staat. 

Uhuru Kenyatta ist der Sohn des 1. Staatspräsidenten Jomo Kenyattas und zählt zu den reichsten Familien des Landes. Er und seine Minister entziehen sich immer wieder den Vorladungen vor dem Gerichtshof in Den Haag, wo sie sich wegen Verletzung der Menschenrechte verantworten müssen.


William Ruto versprach neben Hilfe für die Ärmsten unter anderem Mindestpreise für landwirtschaftliche Produkte, Subventionen für Düngemittel sowie Unterstützung für die Gründung von Kleinstunternehmen. Die Lebensmittelpreise steigen aber weiterhin und neue Regelungen bzw. Abgaben sind an der Tagesordnung.

 


Memorials/Beerdigungen

Beerdigungen und Memorials haben in Kenia einen hohen Stellenwert.

Die Memorials finden in der Regel ca. 1/2 Jahr bis 1 Jahr später nach dem Tod eines Familienangehörigen statt.

Die Feierlichkeiten dazu dauern 3-5 Tage und werden mit viel Musik, Tanz, Essen und Trinken begangen.

Diese Anlässe sind auch immer sehr gut besucht, da den Gästen von nah und fern, ob verwandt, bekannt oder nicht bekannt, das traditionelle Reisgericht Pilau als Willkommensgeschenk offeriert wird.

Bis zu 2000 Personen wurden dort schon gezählt.