*Moyo Wangu Environment center*

Es war für uns alle ein schwere und traurige Entscheidung, den Schulbetrieb unserer eigenen Dorfschule *Moyo Wangu Junior Academy* aufzugeben.

Wir konnten dem Druck durch die *gesetzlichen* Auflagen und einem nicht erfüllbaren neuen Lehrplan der kenianischen Regierung nicht mehr standhalten.

Im Nachhinein betrachten wir es jedoch Fügung und als weitere Herausforderung, den Kindern und Menschen dort in einer anderen Weise eine neue Perspektive auf eine bessere Zukunft Form zu geben.

 

Unser Schulgebäude nutzen wir nun als Umweltcenter mit dem Namen *Moyo wangu Environment-Center* 

Dort vermitteln wir das Wissen, wie man Wasser einfach desinfiziert, Müll vermeidet, die Hygiene und die eigenen Lebensumstände verbessert.

Mit unseren selbsthergestellten Solarkochern zeigen wir anschaulich, wie man mit Sonnenenergie kochen und backen und mit unseren Sonnentrocknern Obst und Gemüse für die Vorratshaltung haltbar macht.

 

Gewonnene Solarenergie wird zu mobilen Solarstrom und ist eine nachhaltige Alternative zu Batterien sowie zum staatlichen überteuerten Strom.

Unser beiden Brunnen werden mit einer Solarpumpe betrieben und unseren Strom erhalten wir über Solarpanels.

In unserem Solarshop, welcher mit unserem Umweltcenter gekoppelt ist, sind neben Solarlampen, Solarchargers, Sonnenkocher und -Trockner, Inkubatoren auch Solarpumpen, Solarpanels, Solarbatterien etc. erhältlich.

 

In unserem  Lehrgarten demonstrieren wir mit Holzkisten und Säcken das Anbauen von Gemüse auf kleinstem Raum.

Wir achten auf sortenreines Saatgut, setzen *Spritzmittel* auf Kräutersudbasis für Ungeziefer und Co ein und erklären die Verwendung des organischen Abfalls durch Anlegen eines Komposters. 

 

Neben *alten* Kräutersorten pflanzen wir auch verschiedene Baumarten wie Moringa-, Neem-  und Baobab Bäume, um das alte und traditionelle Heilwissen zu erhalten und der Abholzung entgegenzuwirken.

Die Mädchen und Frauen erhalten Informationen zur Monatshygiene und lernen dabei unsere wiederverwendbaren Slipeinlagen und die Menstruationstassen kennen.

 

Unsere kleine Bibliothek ist im Aufbau. Die Kinder und alle Interessierte werden dort alles Wissenwerte über Natur, Tiere, Umweltthemen und Wissenschaft in Schriftform finden. Englischsprachige Bücherspenden sind daher sehr willkommen.

 

Wir sind damit ein zentraler Ansprechpartner für das Thema Umwelt und stehen im engen Kontakt mit  Schulen, Lehrer-, Frauen- und Jugendgruppen.   

Durch den neuen Lehrplan der kenianischen Regierung sind die Schulen verpflichtet, ihren Umweltbildungs-Unterricht auch ausserhalb der Schule durchzuführen.

Dazu laden wir die Schulen zu uns ein, ihren Umwelttag bei uns zu verbringen.

In einem unterhaltsamen und spielerischem Programm erklären wir den Kindern den schonenden Umgang mit ihrem Lebensraum. Der Abschluss des Umweltages bildet der Cleaning-Day am Strand oder im Dorf. 

 

Für unser MoyoWangu Envrionment-Center sind wir auf der Suche nach einer kompetenten Person, die in Eigenverantwortung das Umweltprojekt leitet und organisiert.

Deshalb ruht momentan auch der Verkauf von Solarprodukten. Kurse und Beratungen bieten wir momentan nur eingeschränkt an.

Wir sind zuversichtlich, bald eine geeignete Person und auch die finanziellen Mittel dafür zu finden.

 

SAuberes Msumarini

Fliessendes Wasser, Abfall- und Abwasserentsorgung sowie sanitäre Anlagen fehlen in Kenia weitgehend.

Auf den Wegen, in den Strassengräben, hinter den Hütten häuft sich der Abfall von Haushaltsmüll, Unrat, Elektroschrott und Fäkalien.

Man sieht Kinder und Erwachsene, die im Müll nach Wiederverwertbarem suchen.

Der Abfall wird dann sortiert und für ein geringes Entgelt an Recycling Unternehmen für Plastik und Metall, Glasfabriken oder an kleine Händler weiterverkauft.

Der Restabfall wird durch Schwelbrände reduziert.

Der beissende Rauch hält sich tagelang und ist manchmal durch die Hitze kaum zu ertragen.

 

Unser Ziel ist es, dass Msumarini das sauberste Dorf an der Küste Kenyas wird.
Nicht nur die Menschen leiden dort unter dem Müll durch Krankheiten, Infektionen und Ungeziefer, auch Ziegen und Kühe sind davon betroffen.
Die Tiere fressen die Plastiktüten, in denen vorher Lebensmittel eingekauft wurden.
Das Plastik kann im Verdauungstrakt nicht verdaut werden und bleibt dort hängen, verursacht Schmerzen und die Tiere sterben qualvoll daran.

Seit 2019 hat die kenianische Regierung ein totales Verbot für Plastiktüten erlassen. Dafür wird nun alles in durchsichtigen Wegwerf Plastikboxen oder in  Kunststoffnetzen verpackt - eine wirkliche Lösung oder Alternative zum Plastikproblem ist das nicht. 

Ein sorgsamer Umgang mit der Umwelt und unseren vorhanden Ressourcen sind somit zentrale Themen in Msumarini und werden in unserem *Environmentcenter * vorgelebt und weitergegeben.
Nur auf sauberem Grund können Menschen, Tiere, Früchte und Gemüse gedeihen.
Dadurch bleibt auch das Grundwasser sauber und verbessert die Lebensqualität der Menschen.

 

Aller Müll auf den Wegen und anliegenden Grundstücken werden in Teilstücken vom *Green CleaningTeam* der Schulklassen eingesammelt. Dazu gehören auch die Säuberung des Strandes von Msumarini. 

Der gesammelte Abfall wird immer noch nach wiederverwertbaren Teilen durchsucht und an die verschiedenen Fundis (Handwerker) verteilt.

Unser Fundi Electronic ist da ein wahrer Meister darin.

Er sammelt jedes kleinste Elektroteil zur Wiederverwertung und repariert damit alle unsere elektronische Geräte oder bastelt aus 2 defekten Geräten ein Neues. Auch Uhren und Handys bringt er wieder Vordermann.

Der Restmüll wird in unserer Müllgrube verbrannt.

 

Nun sind wir auf der Suche nach Recyclingfirmen in der Umgebung, damit wir den Müll künftig noch besser trennenn und zur Recyclingverarbeitung weitergeben können.
Dafür sind auch spezielle Mülltonnen geplant, in welchen man den Müll schon vorsortieren kann.

 

 

Natürlich ist es besser, Müll zu vermeiden....
Wir sehen ja schon bei uns in Europa, wie schwierig es ist, dies in das Bewusstsein der Menschen zu bringen.
So braucht es auch  in Msumarini viel Zeit und Geduld...nur durch das stetige Vorleben und mit bestem Beispiel vorangehen wird auch hier eine Veränderung erfolgen.

Solarenergie Statt Strom, Kerosin, Batterien

Bereits ab 18.30 Uhr ist es in Kenia dunkel.

Viele Menschen dort müssen dann ohne Licht auskommen, da der Anschluss ans Stromnetz sehr teuer ist.

Es werden meist Kerosinlampen eingesetzt, die jedoch sehr gefährlich sind. Sie entwickeln gesundheits- und umweltschädliche Dämpfe, die schwere Lungen- und Augenerkrankungen verursachen, insbesondere bei Kindern.Ausserdem ist der Brennstoff Kerosin schnell entflammbar und hat schon zu vielen Unfällen mit schwersten Verbrennungen geführt.

 

Batterien sind ein weiteres grosses Problem in Kenia.

Da für viele Kenianer der Strom unerschwinglich ist, greifen sie auf batteriebetriebene Geräte zurück.

Nach dem Gebrauch landen die Baterrien meist irgendwo hinter dem Haus oder im Gestrüpp, denn eine entsprechende Entsorgung dafür gibt es nicht.

 

Als Alternative zu Kerosin und Batterien bieten wir nun seit Ende 2019 in unserem Solarcentershop Solarlampen, Solarbatterien, Solar-Ladegeräte sowie Powerbanks an.

 

Das Marktpotenzial für Solarenergie steigt zunehmend. Inzwischen konnten wir 30 Haushalte mit Solarpanels ausstatten und auch einige Solar-Wasserpumpen installieren.

 

Gerade unser Beach Pub ist das beste Beispiel für alternative Energien. Am Strand gelegen wird es nur durch Solarenergie mit Strom und Wasser versorgt. Das spricht sich natürlich herum und ist die beste Werbung für unser Solarprojekt. Deshalb müssen wir uns auch immer mehr nach aussen öffnen, da in Msumarini selbst eine zu geringe Kaufkraft und Wirtschaftlichkeit besteht.

 

Auch wenn die Solarenergie die Zukunft für viele Menschen dort ist, hat nicht jeder die finanziellen Mittel, sich ein eigenes Solarsystem zuzulegen.

Um hier entgegenzuwirken, möchten wir mobilen, solaren Strom anbieten. Dafür wollen wir Solarstrom produzieren.

Die Dorfbewohner können bei uns wiederaufladbare Akkus/Batterien kostengünstig erwerben und nach der Entleerung diese gegen ein geringes Entgelt wieder aufladen lassen.

Damit unterstützen wir zusätzlich das soziale Leben, vermeiden offenes Feuer als Lichtquelle und ermöglichen Kinder und Jugendlichen auch abends noch zu lernen.

 

Wasseraufbereitung

Leider kann man das Wasser in Kenia nicht unbedenklich trinken, da es mit Krankheitskeimen versetzt ist.

Um nicht jedes Mal das Wasser in den Solarkochern abkochen zu müssen, wird das Wasser nach der SODIS-Methode in grosse, weisse und durchsichtige PET- oder Glas Flaschen abgefüllt und für mindestens 6 Stunden in die Sonne gelegt. Bei bewölkten Tagen sind mindestens 2 Tage erforderlich. Die im Sonnenlicht enthaltenen UV-A Strahlen sind keimtötend für Krankheitserreger wie Viren, Bakterien, Parasiten etc.  Dadurch haben sich die Durchfall-Erkrankungen erheblich reduziert.