MSUMARINI/KENYA AKTUELL

Hier einige Informationen zur aktuellen Lage in Msumarini/Kenya:
Immer mehr Anbauflächen in Kenia werden brandgerodet, mit genmanipuliertem Saatgut bepflanzt und giftigem Spritzmittel und Dünger behandelt.Die verschiedenen Prozesse der Bodendegradierung, seien es physikalische, chemische, biologische oder Umweltprozesse, machen das Ackerland immer mehr unbrauchbar.

 

Die Küstenwälder sowie Mangrovengebiete fallen dem illegalem Holzhandel, industriellen Grossprojekten, dem Bevölkerungswachstum und der Urbanisierung zum Opfer.
Bodenerosion, Versteppung, reflektierende Hitze und Verknappung der Wasserresourcen sind die Folge.
So verschwinden immer mehr notwendige Ökosysteme, die zum Erhalt einer intakten Natur und des Klimas auch in Afrika beitragen.
Für die kenianische Bevölkerung selbst bedeuten diese Auswirkungen weitere Hungersnöte, Verlust des Lebensunterhalts und noch grössere Armut.

Um diesen negativen Tatsachen entgegen zu wirken, haben wir uns mit der Permakulturschule Christoff Schneider aus Österreich professionelle Hilfe geholt. 

Der 2-wöchige Permakultur-Workshop mit Kompostierung wurde von Stephan Kasten geleitet und durchgeführt.
Mit seiner beherzten und einfachen Art hat er hier einen bleibenden Eindruck hinterlassen.
Er hat sich auf die Lebensweise und die Einfachheit der Menschen voll und ganz eingelassen und das hat sich sehr positiv ausgewirkt. Insgesamt hatten wir 18 Kursteilnehmer, überwiegend Frauen. Auch unser Village Elder (vergleichbar mit Bürgermeister) war während des gesamten Kurses anwesend und das spricht für sich.  

Da viele hier nur gebrochen oder kaum Englisch sprechen, waren wir froh, das Stephan von James Kagwe aus Nairobi für 7 Tage unterstützt wurde.
James ist Kenianer und hat ebenfalls ein Permacultur-Diplom. Er lebt Permakultur und Waste Management (Abfall-Vermeidung) mit Leib und Seele. Er konnte mit seiner Begeisterung viele Beispiele und Erfahrungen in der Landessprache Suaheli noch verständlicher nahebringen und so war es für viele einfacher, das gesagte in die Tat umzusetzen. Ein Übersetzer ohne Hintergrundwissen hätte das nicht geschafft.
Stephan hat die Theoriestunden komprimiert und viel praxisnahes Wissen eingesetzt.
Dies umfasste die Permakultur im Gesamten an bereits vorhandenen Beispielen wie der Kompostierung, das Anlegen von Bananen-Circles, Optimierung der Gartenbeete, Mulchen, Frassschutz, Wasserrinnen legen, Bewässerung im allgemeinen und noch vieles mehr. Er ist nun als Green Jesus in Msumarini bekannt....☺ 

James brachte auch noch Würmer aus Naivasha mit und so konnten wir gemeinsam unserer eigene Wurmfarm anlegen.
Zusammen mit James erklärte Stephan den Teilnehmern auch, dass Obst und Gemüse nur auf sauberem Grund wachsen können und wie wichtig es ist, Müll überhaupt erst nicht entstehen zu lassen.
Dabei wurde das Grundfundament für ein kleines, rundes TakaTaka-Haus aus nicht recyclebarem Material angelegt. Es war sehr abwechslungsreich für alle und mit vielen neuen Erkenntnissen verbunden.  
Mit einem gemeinsam gekochten Essen, leckerem Kuchen und der Vergabe eines Zertfikates an jeden  Teilnehmer haben wir den den Kurs abgeschlossen.
Alle Teilnehmer waren happy, zufrieden und voller Stolz......auch wir.

Mit der Hilfe von Stephan konnten wir den ersten Grundstein zur Permakultur legen.
Jetzt braucht es Geduld, Zeit und Zuversicht diesen Weg auszubauen.
Durch meine langjährige Erfahrung sind solche Neuerungen immer mit viel Skepsis, Bedenken, Zweifel und teils Unverständnis verbunden und muss daher ständig wiederholt werden, damit es sich im Bewusstsein der Menschen hier festsetzt. In Kenia braucht alles noch viel, viel länger.

 

James hat sich daher angeboten, uns alle 2-3 Monate in Msumarini besuchen, um zu sehen, wie das Gelernte umgesetzt wird. Wir wollen vor allem, dass die praktische Umsetzung vertieft wird.
Das ist keine leichte Aufgabe, da viele der Kursteilnehmer noch jung sind und auch noch andere Dinge im Kopf haben. Das braucht alles seine Zeit und Geduld.....wie gesagt, das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.

 

Unsere Schulkinder sind seit Anfang November bis Januar in den Schulferien. Alle haben die Schule gut abgeschlossen. 10 der Schulkinder stehen nun vor der Wahl, eine Ausbildung, Studium oder ein Volontariat zu machen.  
Genaueres dazu wissen wir erst im Januar, wenn alle Reports vorliegen.
Bei vielen Schulen/Universitäten wurden wieder die Gebühren erhöht. Das stellt viele Familien wieder vor unüberwindbare Hürden. 
 
Um den Kindern in den Ferien etwas Abwechslung zu bieten, haben wir zusammen mit Stephan einen kleinen Schulgarten angelegt. Sie durften hacken, mulchen, einsäen und vorgezogene Kürbisse setzen. Alle haben tatkräftig mitgeholfen und wenn sie im Januar in die Schule kommen, können sie schon die ersten Erfolge sehen. Zur Belohnung gab es Melone, feine Kuchen und Kekse und dazu Bonbons und Lutscher. 
Auch beim Beach-cleaning Day waren sie mit Begeisterung dabei. Stephan gab dann eine extra Unterrichtsstunde, um den gefundenen Müll in Recycling, Upcycling und nicht verwertbar zu sortieren.

Arikeli, der geistig behindert ist, entwickelt sich durch den Besuch der Spezialschule gut. Er kam jeden Tag vorbei, um Hallo zu sagen und seine süsse Tagesverpflegung einzufordern.
Shukurani mit ihrer schweren Gehbehinderung hat sich über ihre neuen Schuhe sehr gefreut. Ihr Gesundheitszustand hat sich durch die Zugabe von speziellen Nährstoffen verbessert. Sie wechselt zusammen mit ihrer Schwester Lina im nächsten Schuljahr in die weiterführende Schule.

Miriam und Sylvia haben ihr 1. Jahr in eigener Shopverantwortung bestens gemeistert. 
Miriam hat ihr ShopAngebot mit selbstgemachten Süssigkeiten, Popcorn und Chips erweitert. Sie wird dabei in den langen Schulferien eifrig von ihrer Tochter und ihrer Nichte unterstützt.  
Sylvia hat sich mit ihrer Schneiderei einen guten Namen geschaffen. Von überall her kommen die Menschen und lassen sich massgefertigte Kleider für Hochzeit und andere Anlässe von ihr fertigen. Dafür haben wir sie mit einer Overlock Nähmaschine zur Versäuberung der Nähte ausgestattet. Sylvia näht ja auch für unseren Online-Shop.

Die kenianische Regierung lässt sich immer wieder neue Methoden einfallen, um noch mehr Geld zu generieren.

Bisher wurde man zur Beantragung der Lizensen etc. von den Behörden immer schriftlich aufgefordert ...jetzt lässt man die Shopbetreiber auflaufen, setzt Bussgelder fest und eine Deadline zur Bezahlung, die kaum einer bewältigen kann. Ab 2024 werden die Eintrittsgebühren in die Nationalpark um das fast 3fache erhöht....dass wird manchen Tourist abschrecken, überhaupt nach Kenia zu kommen.

Man spricht schon unter der Hand, das Gesetze verabschiedet werden sollen, wie die Autosteuer nach Anzahl der Sitzplätzen, bei der Viehhaltung jedes Tier und in der Landwirtschaft jeder Baum besteuert werden soll. Der Unmut und die Verzweiflung  in der kenianischen Bevölkerung regt sich immer mehr.   

Wir werden mit unseren Projekten weiterhin den Focus auf eine bessere, eigenständige Zukunft und das Wohl der Menschen in Msumarini richten.

 

Bitte beachten Sie die aktuellen Reise und Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes für Kenya

 

 

VISAGEBÜHREN

Seit dem 01.01.2024 ist die Visumpflicht für Kenia aufgehoben.

Dafür ist eine elektronische Reisegenehmigung (eTA) für jeden Besucher einschließlich Kleinkinder und Kinder, zur Einreise in Kenia erforderlich, die auch gebührenpflichtig (32,50US Dollar) ist.

Diese ist über folgenden Link zu beantragen: www.etakenya.go.ke

 

Auch die Gebühren der Nationalparks wurden um das Doppelte erhöht.

 

 

EINREISE

Seit 2023 wird nach der Abholung des Gepäcks am Gepackband das gesamte Gepäck nochmals durchgescannt. Dabei werden manche Koffer mit einem Kreide X und man muss Rede und Antwort stehen, für wen oder was gewisse Artikel im Koffer sind. Es kann dann passierern, das man in das Zoll Separe gebeten wird und einen Obulus entichten muss.

 

PLASTIKTÜTEN-VERBOT

Seit 2019 hat die kenianische Regierung ein totales Verbot für Plastiktüten erlassen.

Plastiktüten dürfen daher auch nicht mehr ins Land eingeführt werden.

 

Ebola

Der Ausbruch von Ebola konzentriert sich auf die Länder Sierra Leone, Guinea und Liberia.

Seit Mitte August 2014 hat Kenya Airways sämtliche Flüge in diese Länder eingestellt.

Einreisende wurden bisher auf den internationalen Flughäfen Kenias immer auf Ebola *untersucht*.

Sie wurden von einem Gesundheitsofficer mit einem Scanner gecheckt und ein spezielles Formular über Krankheitssymptome musste ausgefüllt werden. Seit November 2015 ist das nicht mehr nötig.

 

 

Alkoholverbot

Im Jahr 2010 hat die kenianische Regierung ein Gesetz zum Ausschank von alkoholischen Getränken erlassen

Es wurde darin festgelegt, das Alkohol nur in der Zeit von 17-23 Uhr ausgeschenkt und konsumiert werden darf. Bei Missachtung des Gesetzes hat der Konsument eine hohe Strafe zu bezahlen und auch der Besitzer des Restaurants etc. wird erheblich belangt.

Das Gesetz wurde zwar in der Weihnachtszeit vorübergehend ausser Kraft gesetzt, jedoch ist es seit Januar 2011 wieder aktuell. Es ist meist von der Willkür der Ordnungsbeamten abhängig.

 

Essen in Kenia

Hühnerfleisch ist in Kenia ein günstige Alternative zu Ziegenfleisch oder dem teueren Rindfleisch.

Es wird in vielen Restaurants in verschiedenen Variationen angeboten...mal gekocht, gegrillt, als Curry oder einfach nur gebraten.

Huhn heisst auf Swahili: Kuku. Mann kann Kuku nuzu, also ein halbes Huhn, als Quarter oder gleich im ganzen bestellen.

 

Ugali ist der traditionelle Maisbrei, der meist mit Bohnen, Gemüse, Huhn oder Fisch gegessen wird.

Er ist stichfest und wird mit den Fingern etwas geknetet, bevor man ihn in die jeweiligen Beigaben taucht und dann isst.

 

Fisch wird meist gegrillt oder gekocht angeboten. Ab und an trifft man auch Fischer am Strand, die ihren *Catch of the day* anbieten. Oktopuss ist auch sehr beliebt, getrocknete Sardinenfische oder Trockenfisch ergänzen das oft einfache Mahl.

 

Obst und Gemüse erhält man überall an den kleinen StrassenVerkaufständen.

Bitte das Obst und Gemüse immer geschält verzehren.

 

Wasser bitte immer im abgekochten Zustand anwenden. Beim Kauf von abgepackten Wasser auf die verschlossene Original-Versiegelung achten.

 

Um Magen/Darmverstimmungen zu vermeiden, sollte man alles frittierte Speisen sowie kalte Getränke meiden.

Bei länger anhaltendem Unwohlsein bitte immer einen Arzt aufsuchen.

 

In den Abendstunden helfen hautbedeckende Kleidung und insektenabweisende Mittel gegen Moskitos und andere Insekten.

 

Impfungen in Kenia

 

http://www.tropenmedizin.de/vorsorge.htm

 

Kenianische Regierung

Im August 2021 wurde William Ruto  als Nachfolger von Uhuru Kenyatta zum Präsidenten von Kenya gewählt.

Der bisherige Präsident Kenyatta hinterlässt einen total überschuldeten Staat. 

Uhuru Kenyatta ist der Sohn des 1. Staatspräsidenten Jomo Kenyattas und zählt zu den reichsten Familien des Landes. Er und seine Minister entziehen sich immer wieder den Vorladungen vor dem Gerichtshof in Den Haag, wo sie sich wegen Verletzung der Menschenrechte verantworten müssen.

 

William Ruto versprach neben Hilfe für die Ärmsten unter anderem Mindestpreise für landwirtschaftliche Produkte, Subventionen für Düngemittel sowie Unterstützung für die Gründung von Kleinstunternehmen. Die Lebensmittelpreise steigen aber weiterhin und neue Regelungen, Stueren und zusätzliche Abgaben sind an der Tagesordnung.

 

 

Memorials/Beerdigungen

Beerdigungen und Memorials haben in Kenia einen hohen Stellenwert.

Die Memorials finden in der Regel ca. 1/2 Jahr bis 1 Jahr später nach dem Tod eines Familienangehörigen statt.

Die Feierlichkeiten dazu dauern 3-5 Tage und werden mit viel Musik, Tanz, Essen und Trinken begangen.

Diese Anlässe sind auch immer sehr gut besucht, da den Gästen von nah und fern, ob verwandt, bekannt oder nicht bekannt, das traditionelle Reisgericht Pilau als Willkommensgeschenk offeriert wird.

Bis zu 2000 Personen wurden dort schon gezählt.